This is where the summer ends - in a flash of pure destruction, no one wins
Das ist harter Stoff für die westliche Gesinnung. Die Symbolik in vielen arabischen Staaten ist natürlich eine andere, das haben wir vor allem in den letzten Jahren gelernt. Diplomatie und politische Sensibilität liegen nicht unbedingt auf der Straße. Was von vielen als außenpolitische Symbole der Bevölkerungswut angesehen wird, z.B. brennende Flaggen, darf heute eigentlich fast nicht mehr ernstgenommen werden - soviel Verständnis für die proletarische Gesinnung gegenüber imperialistischen Großmächten und die Lebensumstände vieler Völkergruppen ist inzwischen vorhanden. Doch wenn diese Äußerungen und Vorhaben vom Staatschef - dem Repräentanten des Iran - kommen, darf man es ja wohl Drohung nennen, oder? Ja wir haben tatsächlich enorm viel gelernt in den letzten 5 Jahren. Wir haben gelernt, dass es 2 Wege gibt, dem sich- zuspitzenden Zeitgeschehen gegenüberzustehen. Entweder man hält sich raus und geht auf Zehenspitzen um Niemandem auf die Füße zu treten, oder man macht sich auf, die ganze Welt zu befreien. Gerhard Schröder erhielt damals viel Lob für die Entscheidung, Deutschland aus den Gefechten nach 09/11 rauszuhalten. Einen ähnlichen Kurs fuhr zu der Zeit auch Jacques Chirac und schien dabei ebenfalls seinem Volk aus der Seele zu sprechen. Es brachte Beiden sogar einen erheblichen Beliebtheitsschub. Umso erstaunlicher, wie sich die Dinge seit der Irak-Debatte verändert haben. Es scheint geradezu eine Nuklear-Manie ausgebrochen zu sein! Vorbei die Leisetreterei - lasst uns lieber auf den Howdy!-Kurs der Bush-Administration aufspringen?! Nicht ganz, aber es herrscht auf einmal eine Direktheit, die man dem gemeinen mitteleuropäischen Politiker gar nicht zugetraut hätte. Chiracque fällt offenbar in alte Verhaltensmuster zurück (erinnert sich noch jemand an Fuck Chiracque?) - oder sieht er sich nur gezwungen seinen Atom-Etat zu rechtfertigen? Und erwartet man heftige Kritik dafür aus Deutschland, kriegt man heutzutage nur ein müdes Schulterzucken von Neukanzlerin Merkel. Die Leidenschaft der deutschen Politik steckt vermutlich bereits im Ruhestand. So meldete sich kürzlich Ex-Verteidigungsminister Scholz (1988-1989) um in Frage zu stellen, ob Atomschutzgarantien der USA gegenüber Deutschland aus Zeiten des Kalten Krieges (!) denn noch Bewandniss hätten und ob, wenn nicht, auch Deutschland ein paar Atombomben brauchen könnte. Ich habe diesen Scholz zwar noch nie gesehen, aber ich stelle ihn mir ein bischen vor wie den durchgedrehten Verteidigungsminister in Mars Attacks! - nur leider ist das nicht so komisch.